Filialkirche St. Zeno in Oberbleichen

Die einzige Kirche im Bistum Augsburg, die den Bischof Zeno von Verona zum Patron hat, ist die Oberbleicher Filialkirche. Jedenfalls deutet das Patronat auf ein hohes Alter hin.

Der spätgotische Chorraum mit seinem Netzrippengewölbe und der Sattelturm erzählen noch von den alten Zeiten. Im Inneren hat die Kirche freilich ihr Gesicht immer wieder verändert. Der neugotische Hochaltar, im Jahr 1906 von Georg Saumweber aus Günzburg geschaffen, erhielt damals auf der Landesjubiläumsausstellung in Nürnberg die Goldmedaille.

Im Schrein des Altares befinden sich neben dem Kirchenpatron Statuen der alten Bauernheiligen St. Leonhard und St. Wendelin. Bekrönt wird der Hochaltar von einer Herz-Jesu-Darstellung, umgeben von programmatischen Spruchbändern in Latein: „Mach unser Herz dem Deinen gleich.“ Das im 18. Jahrhundert angebaute Langhaus erhielt im Jahr 1944 ein Deckenfresko mit dem hl. Georg, der den Drachen tötet. Mit Butter und Brot wurde dieses Bild in den dunkelsten Tagen Deutschlands finanziert. Vielleicht hatten Pfarrer und Maler damals den gleichen Gedanken: Möge der braune Drache vom Drachentöter Georg bald überwunden werden. Denn auch im eigenen Dorf hatte man den Kirchenkampf der Nazis zu spüren bekommen:

Als 1939 Ludwig Ruf seine Primiz feierte, durfte der Gottesdienst kurzfristig nicht im Freien zelebriert werden. Hunderte von Gläubigen standen draußen vor der kleinen Kirche und da hielt der Primizprediger seine Ansprache zwar in der Kirche, aber man hatte ein Fenster im Chorraum herausgenommen, so dass er zum Fenster hinaus predigen konnte. Diese „Fensterpredigt“ wurde zu einem kleinen Zeichen des Widerstandes. Sowohl unter dem Fenster, als auch in der „Gedenkstätte Deutscher Widerstand“ im Bendlerblock in Berlin, erinnert eine Tafel daran.

Patronatslied zum Hl. Zeno

0 heil’ger Zeno, schaue in Lieb auf uns herab!

Patron der Heimatgaue, so reich an Wundergab!

Erfleh’ uns Licht und Gnade für diese Erdenzeit,

bis enden unsre Pfade im Haus der Ewigkeit!

 

0 Heil’ger Zeno, senke den Glauben wunderbar!

Die Hoffnung aller lenke zum himmlischen Altar!

Erbitt uns Lieb’ und Treue, dass wächst der Heimat Glück!

Den Geist und Sinn erneure, zu Gott führ’ uns zurück!

 

0 heil’ger Zeno, führe uns durch der Zeiten Not!

Geleit’ zur Himmelstüre uns hin, zum lieben Gott!

Wenn Glaub’ und Sitte weichen, pflanz unsern Herzen ein

das heil’ge Kreuzeszeichen, es soll uns Stärke sein!

 

In diesen schweren Zeiten sei unser Hort und Schild!

Hilf uns’re Seel’ bereiten vor Deinem hehren Bild.

In unser’m Heiligtume bist Du als Schirm bestellt.

Beschütze Dir zum Ruhme dies Haus dem Herrn der Welt!