Pfarrkirche St. Laurentius Nattenhausen

Seit 1416 gehörte das Dorf zu den Besitzungen des Klosters Roggenburg. Abt Franz Doser veranlasste nach dem 30-jährigen Krieg den Neubau der Kirche unter Beibehaltung des alten Sattelturms und des gotischen Chors.

Spannungsfrei scheint das Verhältnis der Nattenhauser zur Obrigkeit allerdings selten gewesen zu sein. Vor allem mit dem gelehrten und kunstsinnigen Roggenburger Abt Georg Lienhart kam es im 18. Jahrhundert zu solchen Auseinandersetzungen, dass er im Zusammenhang mit seinen Untertanen nur von den „Erzgrobiani“ spricht und Nattenhausen bei sich bietender Gelegenheit gegen den Ort Wallenhausen eintauschte.

So gibt es heute in Nattenhausen keine große Kunst zu entdecken, aber ein Gotteshaus, das durch alle Jahrhunderte gepflegt und erneuert wurde. Seit 1898 der Historismus Einzug hielt, zeigt sich die Laurentiuskirche in schlichten Neurenaissance- und Neubarockformen. Die Figuren der Apostel Petrus und Paulus flankieren die Statue des Herzens Jesu über dem Hochaltar, die Seitenaltäre sind der Muttergottes und dem Kirchenpatron geweiht. Besonders bestechen die liebevoll geschnitzten Reliefs an den Seitenaltären, die den Tempelgang Mariens und die hl. Familie im Haus Nazareth zeigen. Die Decke des Chorraums ist mit Stuckreliefs der sieben Sakramente geschmückt.

Die Glocken von 1989 gibt es hier zu hören:

Patronatslied zum hl. Laurentius

1.

Singt dem Herrn im Heiligtume, singet ihm das neue Lied,

das zu seiner Heil´gen Ruhme hin zu seinem Throne zieht!

Singet froh in diesen Hallen Sankt Laurentius zum Preis,

dass er väterlich uns allen als Patron sich stets erweis!

2.

Sankt Laurentius voll Milde gabst du Armen überreich.

Rühr nach deinem Tugendbilde Herz und Hände uns zugleich!

Heil`ger Helfer, lehr uns teilen mit den Armen unser Brot,

und wie du in Liebe eilen, wenn uns ruft der Menschen Not.

3.

Sankt Laurentius, verkläret gnadenschön im ew´gen Licht,

wunderbar hast du gewähret Blinden selbst das Augenlicht.

Zünd im Dunkel uns´rer Tage an des Glaubens Gotteslicht,

bis wir schaun nach aller Plage ew´ger Liebe Angesicht.

4.

Sankt Laurentius, dich neige deiner Nattenhauser Schar!

Deine Macht sich stets erzeige, schirme Kirche und Altar!

Hüte uns der Heimat Fluren, segne uns das Werk der Hand,

dass wir geh`n auf deinen Spuren hin zum ew`gen Heimatland!